Auf den Spuren des Krieges in Saigon

In der Hauptstadt Vietnames, Saigon verweilte ich für ein paar Tage, auf den Spuren des Vietnamkrieges. Kurz vor Kriegsende herrschten im Gebiet um die Cu Chi Tunnel die heftigsten Kämpfe des Vietnamkrieges. Die Vietcong haben hier ein über 200km langes Tunnelsystem gegraben, welches zu einem grossen Teil dazu geführt hat, dass die Amerikaner den Krieg verloren haben.

 

Den ersten Tag in Saigon habe ich damit verbracht, die Stadt zu erkunden und bin durch die vielen Märkte geschlendert. Nach der Zeit im Hochland war ich fast froh, wieder ein paar Touristen zu sehen und mich bei einem Bier mit anderen uszutauschen. Am nächsten Tag habe ich mich dann einer ordinären Touristen-Tour zu den Cu-Chi Tunnel angeschlossen. Hier habe ich einiges über den Krieg und die Methoden der Vietcong erfahren und einen Teil des Tunnelsystems besichtigen können. In einem recht amüsanten Propaganda-Filmchen wurden den Besuchern (2011!) stolz gezeigt, welche “Heroic Red Revolution Fighters” die meisten Amis abgeknallt hatten. Manche Dinge ändern sich wohl nie.

 

Auf kleinen Pfaden schlenderten wir durch grünen Dschungel und in dieser Idylle, war es für mich fast nicht vorstellbar, dass hier mal Bomben einschlugen und Panzer rollten. Dabei warfen die Amerikaner so viel Bomben auf das Cu Chi Gebiet wie im ganzen zweiten Weltkrieg von allen Parteien abgeworfen wurden. Vor der Besichtigung der Tunnel kommen wir auf die Shooting Range, wo man verschiedene (echte!) typische Vietnamkriegs-Waffen ausprobieren kann. Virtuell schon tausendfach erprobt konnte ich es natürlich nicht lassen, mal mit einer echten Ak-47 rumzuballern :-)

 

Nach Erfüllung meiner Gamer-Träume ging es dann zur Besichtung der Tunnels. Man konnte 100m (für Weicheier 25m) des Tunnelsystems selber ausprobieren und hindurchkriechen. Es war sehr eng und teilweise musste ich auf allen Vieren robben. Dabei gilt zu bedenken, dass der Tunnel für Touristen auf die doppelte Grösse erweitert wurde, da einfach kein Westler so klein ist wie die Vietnamesen.

 

 

Voll verwirrter Gedanken über all die Gräuel dieses Krieges begann ich am gleichen Abend noch meine Reise in Richtung Kambodscha. Mit einer komplizierten Bus- und Bootsreise über den Mekong bin ich am nächsten Tag in Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas angekommen, erleichtert das alles geklappt hat und dass die Grenzwächter (dank einem kleinen Zustupf) nicht bemerkten, dass mein Visum erst in zwei Tagen gültig wäre.

 

 

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2 Antworten auf Auf den Spuren des Krieges in Saigon

  1. Michael Krieg sagt:

    Glaub ich mues mal wieders BF:Vietnam installiere :D

  2. Papa sagt:

    Bei den Bildern kommt mir der Film “Platoon” in den Sinn.
    Deine Berichte sind spannend, und ich freue mich, von deinen Eindrücken aus Kambodscha zu hören.